Lese-Rechtschreib-Störung

Der Begriff bezeichnet gravierende und anhaltend auftretende Schwierigkeiten beim Erlernen des Schreibens und des Lesens. Heranwachsende und Erwachsene mit Lese-Rechtschreibstörungen haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen Sprache in die geschriebene Sprache.
Die Ursachen-Forschung zeigt noch große Lücken. Es gibt unterschiedliche Erklärungs-Ansätze. Für neurologische Befunde konnten bisher keine eindeutigen wissenschaftlich fundierten Beweise geliefert werden.
Die Wahrnehmungsforschung geht von Problemen bei der Verarbeitung der Prozesse des Hörens und des Sehens aus.
Er gibt Vermutungen, die auf komplexere Zusammenhänge bei der Sprachverarbeitung im Geschehen der Aneignung der Schrift hindeuten. Das, was ein Jeder und eine Jede hört bzw. sieht, ist jeweils anders. Man spricht deshalb auch von Hörbildern resp. Sehbildern. Diese ‚Bilder‘ in Buchstaben, Buchstabenfolgen und Schrifteinheiten umzusetzen, die einen bestimmten Sinn ergeben sollen, setzt nicht nur Nachahmungshandeln, sondern ein bewusstes Handeln voraus. Es ist ein Handeln, in dem sich Lernende vor Augen führen, dass sie Sprache nun anders als beim Sprechen handhaben sollen.

Symptome

Die Erscheinungsbilder einer Legasthenie sind ausgesprochen vielfältig:

• niedrige Lesegeschwindigkeit
• Auslassen, Verdrehen oder Hinzufügen von Wörtern oder Wortteilen
• Ersetzen von Buchstaben, Silben und Wörtern
• Schwierigkeiten bei Doppellauten und aufeinanderfolgenden Konsonanten
• Probleme beim lautgetreuen Schreiben, bei der Buchstaben-Laut-Zuordnung
• bei der Durchgliederung von Worten, bei der Ableitung von Worten
• Auslassen, Hinzufügen, Verdrehen von Buchstaben

Für die Diagnostik existieren seit 2015 Leitlinien. Es gibt spezielle Legasthenie-Tests.

Nachteilsausgleich

Hinsichtlich der Möglichkeit der Berücksichtigung der Lese-Rechtschreib-Störung bei schulischen Prüfungen existiert das Recht auf einen sogenannten Nachteilsausgleich. Es gibt LRS-Erlasse, die in den einzelnen Bundesländern für einen Zugang zu speziellen Fördermaßnahmen und zum Nachteilsausgleich ermöglichen.

Therapie

Legasthenie-Probleme sind nicht heilbar. Es ist aber möglich, Strategien zu erlernen, die helfen, diese Schwierigkeiten zu kompensieren. Zentral sind das Entdecken von Ressourcen, das Erlernen von Selbstanleitung beim Lernhandeln und das ‚Erfinden‘ von eigenen Lernwegen.